Bioidentische Hormone


WORUM GEHT ES?

Die sogenannten Geschlechts- oder Steroidhormone Östradiol, Testosteron, Progesteron, DHEA und Cortisol steuern zusammen mit den Schilddrüsenhormonen und Vitamin D hunderte von Vorgängen in unserem Körper. Sie haben überall wichtige Aufgaben zu erledigen, z.B. im Herz-Kreislauf-System, im Nervensystem, im Gehirn, an Haut, Haaren, Gelenken, Knochen, Muskeln. Und natürlich im weiblichen Menstruationszyklus. Sie bestimmen auch mit über die Libido bei Mann und Frau, wie gut wir schlafen, wie viel Energie und Antrieb, Vitalität wir haben, wie belastbar wir sind. Sie wirken sich maßgeblich auf unsere Psyche und Stimmung aus. Bei Angst- und Panikstörungen, bei depressiven Verstimmungen, bei Kopfschmerzen und Migräne, beim Prämenstruellen Syndrom, bei den
Wechseljahrsbeschwerden der Frau ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Hormonungleichgewicht zu finden. Vermutlich ein Progesteronmangel, doch auch andere Hormone können dafür verantwortlich sein. Ein Mangel an Progesteron bedeutet meist
zugleich auch eine Östrogendominanz. Progesteron hat das Östradiol auszugleichen, so dass beide, im Gleichgewicht stehend, ihre ihnen zugedachten Aufgaben optimal erledigen können.
Progesteron ist das physische und psychische Wohlfühl-Hormon. Es ist das stärkste natürliche Antidepressivum, es hilft der Fettverbrennung, schleust Wasser aus, unterstützt die Schilddrüsentätigkeit, schützt vor Zellwachstum und damit vor
Tumoren, schützt vor Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall u.v.a. mehr.

 

WELCHE EINFLÜSSE WIRKEN AUF UNSEREN HORMONHAUSHALT?

Die drei Säulen für gute Gesundheit, nämlich gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, das Vermeiden bzw. Reduzieren von Stress, Entspannung, Erholung und Regeneration sind elementar und helfen auch dem feinen System der Hormonproduktion in Eierstöcken,
Hoden und Nebennieren.
Als störende Einflüsse sind die Einnahme der Antibabypille, allgemein Medikamente, Stress, Mangel an Bewegung, Mangel
an Entspannung und Schlaf, zu viel oder zu wenig Nahrung zu nennen.

 

WAS SIND BIOIDENTISCHE HORMONE?

Der Grundstoff der natürlichen, bioidentischen Hormone kommt aus der Yamswurzel. In zwei Laborschritten wird das progesteronähnliche Diosgenin der Yamswurzel in Progesteron umgewandelt. Bioidentische Hormone besitzen also die exakt gleiche biochemische Struktur wie die Hormone, die von unserem Körper gebildet werden. Sie sind der Schlüssel, der zum Schloss passt, dem sogenannten Rezeptor. Bioidentische Hormone haben keine Nebenwirkungen. Nebenwirkungen entstehen dort, wo modifizierte, d.h. in ihrer Struktur veränderte Hormone in der Medizin eingesetzt werden. Präparate wie die Pille oder auch Östrogene, die in der sogenannten Hormonersatztherapie bei Wechseljahrsbeschwerden eingesetzt werden, enthalten keine Hormone. Sie sind, genau betrachtet, Medikamente mit hormonähnlicher Wirkung und haben mit einem Hormon, gebildet von unserem Körper, kaum mehr was gemein. Bioidentische Hormone werden von einer Apotheke in z.B. Salben oder Kapseln hergestellt. 

 

WIE IST DAS VORGEHEN?

Der Speicheltest ist das geeignete Mittel, die sogenannten ungebundenen, d.h. freien und von daher wirksamen Mengen der verschiedenen Hormone vom Labor messen zu lassen. Schilddrüsenhormone und Vitamin D werden über das Blut bestimmt. Die Ergebnisse, zusammen mit den individuellen Beschwerden, die im Gespräch beschrieben werden, bilden die Grundlage für die Therapie mit natürlichen, bioidentischen Hormonen. Und sie bestimmen die Notwendigkeit, die Art und die Dauer der Anwendung. Die Dosierung wird individuell angepasst und gestaltet sich entsprechend der Beschwerden und den Ergebnissen des Speicheltests. Von einem Selbstversuch ist stärkstens abzuraten.